Start einer Pilotanlage für nachhaltige Landwirtschaft

Am 16. und 17. Mai 2024 fand in der landwirtschaftlichen Versuchsstation Manfredi (EEA-Manfredi) des Nationalen Instituts für Landwirtschaftstechnologie (INTA) in Manfredi, Córdoba, der Auftaktworkshop für eine Pilotanlage statt. Sie soll den wissenschaftlich-technologischen Dialog zwischen Argentinien und Deutschland über nachhaltige Produktionsindikatoren, Datenintegrationsmodelle und den Übergang zu einer intelligenteren Landwirtschaft mit Schwerpunkt auf dem Einsatz von AgTech fördern.

 

Das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderte Projekt „Deutsch-Argentinischer Dialog zu Nachhaltigen Landwirtschaftlichen Innovationen“ (DAAIAS) hat in Zusammenarbeit mit dem argentinischen Sekretariat für Landwirtschaft, Viehzucht und Fischerei (SAGyP) und dem INTA den zweiten gemeinsamen Workshop organisiert und Fortschritte bei der Erfüllung der auf dem Integrationsworkshop in Funes, Santa Fe, im Dezember 2023 eingegangenen Verpflichtungen zur Entwicklung eines Pilotstandorts für nachhaltige Produktion erzielt. Nach einer Auswahl und Analyse der fachlichen, technischen und operativen Kapazitäten sowie der verfügbaren wissenschaftlichen Informationen über die Geschichte der Parzellen wurde die EEA Manfredi als Versuchsstandort für die Umsetzung ausgewählt.

 

Während des Eröffnungsworkshops, an dem die INTA-Behörden teilnahmen, wurden erste Schritte unternommen, um mit der Arbeit an einem smart Field zu beginnen. Es soll Wissen, methodisches Know-how und Agrartechnologien integrieren und mit den INTA-Programmen und -Projekten in Verbindung stehen.

 

Das DAAIAS-Team, Fachleute und Techniker aus den Nationalen Programmen für AgTech, natürliche Ressourcen und Umweltmanagement, Pflanzenschutz, Agrarökosysteme und Ökophysiologie, definierte gemeinsam mit Feldtechnikerinnen und Technikern und Fachleuten der EEA Manfredi Kriterien und wählte die Informationen für die Erstellung der Basislinie des Pilotstandorts aus. Der Workshop umfasste zwei Arbeitstage, in denen der Schwerpunkt auf der Charakterisierung des Standorts sowie der Frage lag, wie die Integration von AgTech eine entscheidende Rolle zur Förderung der produktiven Effizienz und der Nachhaltigkeit spielen wird.

 

 „Das Ziel des Standorts ist es, mehr mit weniger Auswirkungen zu produzieren, indem Ausbildungs- und Förderlösungen entwickelt werden, die zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit des Produktionssektors erforderlich sind. Der Pilotstandort bietet die Möglichkeit zu zeigen, wie man produziert und welche Möglichkeiten es gibt, die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit eines Produktionssystems auf der Grundlage vereinbarter Indikatoren und Messungen zu verbessern“, erklärte das DAAIAS-Team, bestehend aus Marnix Doorn, Edgard Ramírez und Gabriela Lippi.

 

Zunächst wurde in der EEA Manfredi das Gelände bestimmt, auf dem die von den INTA-Fachleuten entwickelte und getestete Technologie zum Ausbau eines Living Lab für nachhaltige Landwirtschaft eingesetzt werden soll. Gemeinsam mit mehr als 30 Fachleuten, Technikerinnen und Technikern wurden dann die Instrumente, Protokolle, erforderlichen Probenahmen, Ausrüstungen, Kartierungen und wissenschaftlichen Informationen vereinbart, die für den Aufbau der Basislinie erforderlich sind. Zu diesem Zweck stehen historische Daten, Methoden und Protokolle aus verschiedenen Gebieten zur Verfügung. Gleichzeitig müssen neue Messungen und Analysen durchgeführt werden, um ein ganzheitliches Bild der Ausgangslage zu erhalten. Der Standort verfügt derzeit über historische Aufzeichnungen zu Klimaparametern, Informationen über die Bodenfruchtbarkeit (von Nährstoffen bis hin zu THG-Emissionen), die Bewirtschaftung von Mais- und Sojabohnenkulturen, Boden- und Ertragskarten, den Kohlenstoffgehalt, die Wasserdynamik, Unkrautpopulationen, Krankheiten und Insektenschädlinge.

 

Diese Informationen werden mit ergänzenden Erhebungen wie Wasser- und Luftqualität, Bodenbiom und Strukturmustern gespeist und bilden eine umfangreiche Datenbank. Sie wird als Grundlage für die Bewertung von Geräten und AgTech-Vorrichtungen dienen und die Prozesse in den einzelnen Betrieben effizienter, genauer und zuverlässiger machen und so zur produktiven Nachhaltigkeit beitragen.

 

„Die geplanten Ergebnisse dieses Pilotprojekts fokussieren sich auf demonstrative, in beiden Ländern vergleichbare Modelle für eine nachhaltige Produktion sowie auf die Verfügbarkeit von Informationen auf der Grundlage der Integration von Daten und Wissen für die Entscheidungsfindung in der intelligenten Landwirtschaft mit Schwerpunkt auf einen AgTech-Einsatz“, sagte Marnix Doorn, Leiter des DAAIAS.

Quelle: DAAIAS

Foto: © LUCAS CUEVAS

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