Das DAAIAS fördert den nationalen Dialog über die EUDR

Mit Workshops in Córdoba und Tucumán leitet der Deutsch-Argentinische Dialog über nachhaltige landwirtschaftliche Innovationen (DAAIAS) den technischen und politischen Austausch, um den argentinischen Agrarsektor bei der Anpassung an den europäischen Rechtsrahmen für entwaldungsfreie Lieferketten zu begleiten.


Argentinien schreitet entschlossen voran bei der Analyse und Vorbereitung auf die EU-Verordnung zur Entwaldung (EUDR) – eine Regelung, die sicherstellen soll, dass landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Soja und Rindfleisch frei von Entwaldung sind.

In diesem Zusammenhang organisierten der DAAIAS, das Projekt SAFE (Sustainable Agriculture for Forest Ecosystems) und verschiedene nationale und regionale Institutionen im September und Oktober zwei bedeutende Workshops in Córdoba und Tucumán, um Strategien zur Umsetzung und Zusammenarbeit zu erörtern.


Córdoba: Institutionelle Zusammenarbeit und technischer Fokus
Die erste Veranstaltung fand im September in der Stadt Córdoba statt und wurde vom DAAIAS gemeinsam mit dem Ministerium für Bioagroindustrie der Provinz, dem Projekt SAFE und weiteren Institutionen des Sektors organisiert.
Die Tagung diente als Raum für technischen und politischen Austausch über die Herausforderungen der Umsetzung der EUDR in Argentinien, mit besonderem Schwerpunkt auf Rückverfolgbarkeit und nachhaltiger Produktion.


Der Teamleiter des DAAIAS, Marnix Doorn, betonte, dass die europäische Regelung „eine Chance darstellt, die Nachhaltigkeit zu stärken und den Zugang Argentiniens zu den anspruchsvollsten Märkten der Welt zu sichern.“
Gemeinsam mit Daniel Kazimierski (SAFE) präsentierte er ein detailliertes Update zum Stand der Verordnung sowie die Ergebnisse des Berichts des Soja-Dialogs Mercosur–EU, ein zentrales Dokument, das die regionalen Fortschritte auf dem Weg zu transparenteren Produktionssystemen zusammenfasst.


Während der Veranstaltung wurden außerdem die Erfahrungen der Provinz Córdoba und die Fortschritte des VISEC-Systems, des nationalen Rückverfolgbarkeitssystems für die Soja- und Rindfleischketten, vorgestellt.
Die Teilnahme von Marcos Blanda und Marcelo Calle, den Provinzsekretären für Landwirtschaft bzw. Viehzucht, sowie von Institutionen wie Senasa, IDECOR, Federación Agraria, Cámara del Maní, Frigorífico Logros und Fundación Barbechando unterstrichen die Bedeutung einer öffentlich-privaten Zusammenarbeit bei der Umsetzung der Regelung.


Tucumán: regionale Anpassung und produktive Herausforderungen
Im Oktober begleiteten der DAAIAS und SAFE eine weitere Veranstaltung in der Sociedad Rural de Tucumán, bei der Produzenten, Zertifizierungsstellen und internationale Vertreter die Auswirkungen der EUDR und ihre Anwendung in den Regionen NOA und NEA diskutierten.


Zu Beginn hob Indiana Mendilaharzu aus dem Vorstand der gastgebenden Institution hervor, wie wichtig diese Treffen seien, „um Fragen zu klären und besser zu verstehen, wie die Verordnung in den Soja- und Rindfleischketten umgesetzt wird“.Aus fachlicher Sicht erläuterte Marnix Doorn (DAAIAS) die Grundlagen der Verordnung und betonte, dass „die europäische Nachfrage keine Hürde, sondern eine Chance ist: Die Verbraucher möchten wissen, woher ihre Lebensmittel stammen – und Argentinien hat die Voraussetzungen, um sein Engagement für Nachhaltigkeit zu zeigen.“


Franco Coiro Di Marco (VISEC) stellte die Plattformen VISEC Soja und VISEC Carnes vor – lokal entwickelte Werkzeuge, die ab dem 31. Dezember dieses Jahres die von der Europäischen Union geforderte Rückverfolgbarkeit gewährleisten werden. Andrés Castamagna von der Sociedad Rural Argentina hob die Bedeutung der Schulung von Produzenten im Umgang mit diesen Instrumenten hervor, während José Frías Silva, Präsident der Sociedad Rural de Tucumán, betonte, wie wichtig es sei, die Regelung an die produktiven Realitäten Nordargentiniens anzupassen, um Handelsunterschiede zwischen den Regionen zu vermeiden.


Auf dem Weg zu einer koordinierten und nachhaltigen argentinischen Antwort
Beide Veranstaltungen verdeutlichen die zentrale Rolle des DAAIAS als Vermittler zwischen fachlichem Wissen, internationaler Zusammenarbeit und dem argentinischen Produktionssystem.


Gemeinsam mit dem Projekt SAFE fördert der Dialog einen kollektiven Lernprozess, der Wissenschaft, Politik und Praxis verbindet und eine gemeinsame Vision einer nachhaltigen und rückverfolgbaren Landwirtschaft vorantreibt.
Diese Dialogräume festigen Argentiniens Position als verlässlichen Akteur auf den internationalen Märkten – fähig, auf die neuen Herausforderungen des globalen Handels zu reagieren, ohne seine produktive Identität oder sein ökologisches Engagement zu verlieren..

Quelle: DAAIAS

Foto: DAAIAS 

Weiter lesen