Die Parlamentarische Staatssekretärin für Ernährung und Landwirtschaft besucht Argentinien, um die Zusammenarbeit in nachhaltiger Landwirtschaft und Bioökonomie zu fördern

Besuch auf dem Betrieb des Agrarproduzenten Federizo Zerboni in San Antonio de Areco, Buenos Aires. Foto: daaias

Am 22., 25. und 26. April diesen Jahres stattete die Parlamentarische Staatssekretärin des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), Frau Claudia Müller, Argentinien einen offiziellen Besuch ab und markierte damit einen weiteren Schritt auf dem Weg zu einer stärkeren Zusammenarbeit im Bereich der nachhaltigen Landwirtschaft zwischen beiden Ländern.

Während ihres Aufenthalts traf die Parlamentarische Staatssekretärin Müller in Begleitung ihrer Delegation, bestehend aus dem Referatsleiter Klimaschutz, Biodiversität, Nachhaltigkeit und Bioökonomie des BMEL, Olaf Schäfer; dem Referenten für die Länder Amerikas des BMEL, Hans-Peter Lampen, und der stellvertretenden Leiterin des Bilateralen Kooperationsprogramms (BKP) der GFA Consulting Group, Dr. Ulrike Müller, mit den verschiedenen Akteuren des argentinischen Agrarsektors eng zusammen, um den Austausch von Wissen und Visionen zu fördern.


Ein wichtiger Tagesordnungspunkt war das Treffen mit dem Team des “Deutsch-Argentinischen Dialogs für nachhaltige Agrarinnovationen” (DAAIAS), einem bilateralen Kooperationsprojekt, das seit drei Jahren vom BMEL finanziert wird. Dieses Projekt bringt das gemeinsame Interesse Argentiniens und Deutschlands zum Ausdruck, Innovationen in der argentinischen Landwirtschaft zu fördern und damit einen Beitrag zur Nachhaltigkeit und zum Klima- und Umweltschutz zu leisten. In diesem Sinne stellte Projektleiter Marnix Doorn die Arbeitslinien und Aktivitäten des Dialogs vor und betonte, wie wichtig es ist, Räume für Gespräche und eine gemeinsame Sprache für gemeinsame Entscheidungen zu schaffen. An dem Treffen nahmen auch Vertreterinnen und Vertreter des argentinischen Nationalen Sekretariats für Bioökonomie und des Nationalen Instituts für Agrartechnologie (INTA) teil, die Partner des Projekts sind. Während des Treffens wurde der Bericht mit dem Titel “Umsetzung der EU-Verordnung zur Entwaldung in den Mercosur-Ländern: Errungenschaften und neue Herausforderungen. Reflexionen über den Iguazú-Gipfel” vorgestellt. Dieser Bericht spiegelt die Ergebnisse des Iguazú-Gipfels in Bezug auf die Umsetzung der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) wider, wobei der Schwerpunkt auf der Soja- und Rindfleischlieferkette liegt.


Zu den geplanten Aktivitäten gehörte ein offizielles Treffen zwischen Frau Müller und dem argentinischen Sekretär für Bioökonomie, Fernando Vilella, mit dem Ziel, die Prioritäten für die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern in den Bereichen nachhaltige Landwirtschaft und Bioökonomie festzulegen. Beide Parteien waren sich einig über das Interesse und die Möglichkeiten einer gemeinsamen Arbeit zur Förderung der Entwicklung von Bio-Inputs für die Produktion. Außerdem fand ein Treffen mit der Barbechando-Stiftung und ein Austausch mit Abgeordneten und den Vorsitzenden der Landwirtschaftsausschüsse beider Kammern statt, um die Beziehungen zwischen dem Agrarsektor und der parlamentarischen Tätigkeit in Argentinien zu verstehen.


Die Delegation und das DAAIAS-Team besuchten auch die Estancia Mirareco in San Antonio de Areco, 122 km nordwestlich von Buenos Aires. Die Farm ist im Besitz des argentinischen Produzenten und Präsidenten des nationalen Mais- und Sorghumverbands MAIZAR, Federico Zerboni. Ziel des Besuchs war es, sich aus erster Hand über die Herausforderungen und Möglichkeiten des argentinischen Agrarsektors zu informieren und Erfahrungen über nachhaltige Agrarsysteme auszutauschen. Der Besuch wurde von Vertreterinnen und Vertretern von Bioinput-Unternehmen aus Argentinien und Deutschland begleitet: Rizobacter, Ajinomoto Co und Helm AG. Während des Besuchs wurde das argentinische System der Ackerbau- und Viehzuchtproduktion mit Direktsaat vorgestellt. Zerboni erläuterte den technischen und wirtschaftlichen Ansatz seiner Produktionstätigkeit und betonte die Bedeutung von Bodenpflege und Nachhaltigkeit. Er erläuterte, wie die Einarbeitung verschiedener Wurzelarten, vor allem von Gräsern, die Bodenverdichtung verhindert und die Durchlüftung und den Nährstoffkreislauf fördert. Er wies auch darauf hin, wie wichtig es ist, die Böden vor Erosion zu schützen und Bedingungen für die Entwicklung von Mikroflora und Mikrofauna zu schaffen. Darüber hinaus wurden kürzlich abgeerntete Soja- und Maisfelder sowie die im Produktionsprozess eingesetzten landwirtschaftlichen Maschinen besichtigt.


Außerdem nahm die Delegation an einem Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern des argentinischen Ökosystems für landwirtschaftliche Innovationen teil, um neue Perspektiven und Ideen zur Förderung der Nachhaltigkeit und des Schutzes von Klima und Umwelt im Agrarsektor zu erkunden. An diesem Treffen nahmen Start-ups, Investmentfonds sowie führende Verbände und Organisationen teil, darunter CREA, Aapresid, Innventure AgriFood-Tech, Wiagro und Caligenia.


Der Tag gipfelte in der “Nacht der Landwirtschaft” in der deutschen Botschaft in Argentinien, wo prominente öffentliche und private Akteure zusammenkamen, um die bilateralen Beziehungen zwischen den beiden Ländern im Agrarsektor zu stärken.


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Besuch der parlamentarischen Staatssekretärin Müller ein wichtiger Schritt zur Konsolidierung der Zusammenarbeit zwischen Argentinien und Deutschland im Bereich der nachhaltigen Landwirtschaft und der Bioökonomie war, der den Grundstein für künftige Kooperationen zum Nutzen beider Länder und der Umwelt legte.

Parlamentarische Staatssekretärin Müller und deutsche Delegation besuchen das DAAIAS-Projektbüro in Argentinien. Foto: DAAIAS
Besichtigung des Zerboni-Feldes. Foto: DAAIAS
Treffen von PSt.Müller mit dem argentinischen Sekretär für Bioökonomie (SB) Fernando Vilella. Foto: SB

QUELLEN: DIÁLOGO ARGENTINO – ALEMÁN SOBRE INNOVACIONES AGROPECUARIAS SUSTENTABLES 

Fotos:   DAAIAS

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